Wofür die Fotografie wirklich erfunden wurde




Ich bin ja nun Fotograf und beschäftige mich jeden Tag damit, was es bedeutet zu Fotografieren. Jeden Tag denke ich daran, genau wie jeder von euch jeden Tag Foto-Werbekampagnen überall wahrnimmt. Aber stellt sich euch nicht manchmal die Frage ob das nicht alles absolut unnötig ist, das Geld verschwendet wird, durch große und kleine Konzerne? Die könnten doch das Geld für Werbung und Marketing in visueller Form an hilfsbedürftige spenden. Wie es die 40 Milliardäre mit der hälfte ihres vermögens tun wollen, die Bill Gates um sich herum unter dem Namen 'The Giving Pledge' Organisiert hat. Viele sind Skeptisch aber ich finde es eine sehr gute sache! Wäre viel sinnvoller als Werbekampagnen für aber tausende Euro an irgendwelche Bushaltestellen zu kleben oder nicht? Naja das ist dann wohl der 'Kommunismus' und der wille des Menschen immer mehr von allem zu bekommen. Zur Not geht er halt über Leichen.

Wie dem auch sei, hat vor gut 175 die Revolution begonnen in dem ein gewisser Herr 'Joseph Nicéphore Nièpce' den Grundstein zur heutigen Fotografie legte. Die erste Fotografie wurde von Nièpce,1826 durch sein Laborfenster um die 8 Stunden lang belichtet. Dank Nièpce kamen Menschen wie Nadar, Cameron, Capa, Adams, Bresson und viele andere zu Ruhm und vorallem zeigten sie uns etwas vollkommen neues. Die Welt wurde Transparenter. Wir mussten nicht mehr überall sein, wo was geschah und mussten auch nirgendswo mehr hin, wo wir nicht hinkonnten. Fotos zeigten was sich abspielt.

So und nun kommen wir zu dem Trailer ganz oben. 'The Bang Bang Club' bestand aus 4 Fotojournalisten Kevin Carter, Greg Marinovich, Ken Oosterbroek und Joao Silva. Sie waren Kriegsfotografen in den 90er Jahren in Afrika. Ich kann nur den Eindruck des Films wiedergeben und nicht ansatzweise verstehen wie sich diese Menschen gefühlt ahben müssen als neben ihnen Menschen mit Benzin und Streichholz angezündet oder Menschen mit einer Axt ermordet wurden. Aber doch haben sie Fotos geschaffen die uns für immer im Gedächtnis bleiben werden. Möglicherweise unterbewusst aber wir kennen die Fotos von Kevin Carter, Greg und co. Auf welche Kosten sie uns diese Fotos brachten erfahrt ihr in diesem Film


Genau jetzt stellt sich mir jetzt die Frage ob es nicht genau solche Fotos sein sollen, die die Fotografie ausmachen. Macht es wirklich noch Sinn irgendwelche Bedeutungslose Fotografien auf riesige Billboards zu hängen? Oder macht es nicht viel mehr Sinn Fotos zu schießen die eine tiefere Bedeutung haben, eine die nicht darüber handelt, wer sich was leisten kann. Ich verstehe Oliviero Toscani seit kurzem viel besser. Seine beweggründe bei United Colour of Benneton manchmal die Grenzen gesprengt zu haben leuchten mir jetzt viel mehr ein als früher.

Der Film ist ein tiefer Einblick in die Seele eines Fotografen und regt zum nachdenken an. Und auch James Nachtway (gespielt von Patrick Lyster) hat einen bedeutenden Auftritt in diesem Film. Als ich ihn im Film sah, wurde mir schlagartig klar woher ich diese Szenen kenne. Eine Dokumentation die ich irgendwann vergangenes Jahr gesehen habe, kam mir wieder in den Sinn. Es handelt von James Nachtway und genau diese Szene  wurde von Fernsehsendern festgehalten und auch eins zu eins im Film umgesetzt. Aber seht euch die Dokumentation auf Youtube selbst an.



Update

und hier noch eine Dokumentation zum Bang Bang Club

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